FCN Schwimmen
13.12.2025

Phänomenale Mannschaftsleistung sichert Aufstieg in die erste Schwimm-Bundesliga

So sehen Sieger aus - die FCN Damen und Herren waren in der 2. Bundeliga Süd nicht zu schlagen - und auch mit der Sonderedition der FCN Trikots eine Augenweide

Gute Chancen auf den Aufstieg hatten sich die Schwimmer um Trainer Jochen Stetina schon ausgerechnet. Dass man aber die Schallmauer von 24.000 Punkten, die noch nie ein Team aus der 2. Liga erreicht hatte, bei diesem DMS Finale knacken würde, damit war nicht zu rechnen. Mit dieser Rekordmarke war dann auch der Aufstieg souverän gesichert. Bei der DMS werden alle Wettkampfstrecken zweimal geschwommen, jeder Verein darf beliebig viele Sportler einsetzen, die aber maximal fünfmal an den Start gehen dürfen. Um den Aufstieg in die erste Liga schwammen je 12 Teams in den 2. Bundesligen Süd, Nord und West. Nur die beiden punktbesten Teams schwimmen im kommenden Jahr „erstklassig“. Die Zeiten der Schwimmerinnen und Schwimmer werden in Punkte umgerechnet, wobei der Weltrekord jeweils 1.000 Punkte bedeutet.

 

Trotz einiger krankheitsbedingter Einschränkungen trat eine Club-Mannschaft im Langwasserbad an, die Schwimmsport auf allerhöchstem Niveau zeigte. Da schwamm der neu berufene A -Nationalschwimmer Jeremias Pock ein Mammutprogramm an einem Tag mit 100m,  200m und 400m Lagen, 200m Brust und 200m Rücken und das alles in Top Zeiten. Wer 100m Lagen in 0:53,22 Min schwimmt und dann 50 Minuten später die Konkurrenz über 200m Lagen in 1:56,15 deklassiert, ist schon eine Klasse für sich. Ähnlich über sich hinausgewachsen sind aber auch andere, wie z.B. Felix Brandner. Er schraubte seine Bestmarken über 50m Schmetterling auf 0:23,86 Min., über 100m Schmetterling auf 0:53,43 Min. und verbesserte den Vereinsrekord über 50m Freistil gleich um über eine halbe Sekunde auf 22,21 Sekunden! Bei 21,5 Sekunden beginnt die Weltklasse…..

 

Lorenz Beck (er trainiert und studiert derzeit wie Jeremias Pock und Nico Basten in den USA) wollte da natürlich nicht nachstehen. Über 100m Schmetterling durchbrach er die Schallmauer von 53 Sekunden und schlug in 0:52,89 Min an. Zuvor hatte Lorenz seine eigene Bestzeit über 200m Schmettern in 2:01,98 Min nur um zwei hundertstel Sekunden verpasst. Der Brust- und Kraulsprinter Felix Berling war bei seinem Start über 100m Brust so motiviert, dass er nicht nur zu schnell anging (50m in 0:27,2), sondern auch wegen einer fehlerhaften Wende disqualifiziert wurde. Felix wäre nicht Felix, wenn er sich nicht beim Nachschwimmen um eine volle Sekunde auf 0:59,45 Min gesteigert und seine bisherige Bestmarke um eine halbe Sekunde unterboten hätte. Der Teamgeist und die ewig dröhnenden Trommeln der Mannschaften verleihen eben auch Flügel….

 

Taliso Engel, der von Ende Oktober bis Anfang Dezember mit Let’s Dance unterwegs war und so gut wie nicht ins Wasser kam, hat das Brustschwimmen nicht verlernt. Bei Zeiten von 0:27,43 Min über 50m, 0:59,83 Min über 100m und 2:12,78 Min über die 200m Brust fragt man sich eher, was Taliso wohl geschwommen wäre, hätte er ein „tanzfreies“ Jahr hinter sich. Er wäre der Para-Weltelite wohl noch weiter enteilt, als er das ohnehin schon ist.

 

Rückenschwimmen war bis vor wenigen Jahren nicht unbedingt die Domaine der Clubberer. Neben Silas Reed gab es kaum einen Schwimmer der Zeiten schwamm, die auf DSV Ebene relevant waren. Das hat sich nun geändert - und wie! Nico Basten legte gleich zu Beginn eine Hammerzeit über 200m Rücken ins Wasser. In 1:58,23 Min verbesserte er den Uralt-Vereinsrekord von Fabian Schwingenschlögl um fast 7 Sekunden! Über 100m Rücken schwamm Nico ebenfalls einen neuen Vereinsrekord in 0:55,03 Min und verbesserte damit die Bestmarke, die nur wenige Stunden vorher Alexander Giesbrecht in 0:55,53 Min aufgestellt hatte. Alexander absolvierte zudem die 200m Freistil in 1:51,88 Min. und gehört zusammen mit Felix Brandner und Caspar-Julius Wilke (400m Lagen in 4:33,59 Min) zum 2008er „Jahrgangs-Club“. Dieser Jahrgang, zusammen mit Youngster Jonathan Koepnick (2009) hat noch viel Potential. Zusammen mit den Routiniers bilden sie ein Team, auf das wir sehr stolz sein dürfen! Zu diesen Routiniers gehört auch Neuzugang Martin Spörlein. Martin ist auf den Kurzstrecken zuhause und absolvierte die 50m Freistil in 22,86 Sekunden. Mit seinen 28 Jahren ist er der „Senior“ im Club-Team.

 

Auch wenn die beiden gesundheitlich angeschlagen waren, den Start in diesem Club-Team wollten sie sich nicht nehmen lassen. Robin Lienhart (200m Schmetterling in 2:02,51 Min) und Jonathan Koepnick (1500m Freistil in 16:16,59 Min. und 400m Freistil in 4:03,28 Min) haben einen wichtigen Beitrag zum Aufstieg in die erste Liga geleistet! Wer sich trotz gesundheitlicher Einschränkungen zutraut solche Strecken zu schwimmen, verdient allerhöchsten Respekt!

 

Zwar standen die Club Männer an diesem Wochenende im Rampenlicht, aber die Damen um Stützpunktleiterin Jill Harder waren ebenfalls für eine faustdicke Überraschung gut. Sie konnten die 2. Bundesliga Süd für sich entscheiden und siegten vor den Teams aus Darmstadt und der SSG 81 Erlangen. Im Bundesvergleich nahmen sie mit 20097 Punkten den fünften Platz von 36 Zweitliga-Clubs ein.

 

Gleich vier Club-Damen steuerten über jeweils 3.000 Punkt zu diesem tollen Gesamtergebnis bei. Allen voran Ilayla Hayirli mit 3.278 Punkten und einem neuen Vereinsrekord über 50m Freistil in 26,09 Sek. Gleich drei neue Bestzeiten und Vereinsrekorde schwamm Mira Kolbmann über 200m Brust in 2:32,10 Min, über 200m Lagen in 2:19,99 Min und über 100m Lagen in 1:04,68 Min. Die höchste Einzelpunktzahl für eine Strecke mit 675 Punkten erhielt Malin Wachter über 200m Freistil in 2:05,72 Min. Zusätzlich schwamm Malin noch zwei Vereinsbestzeiten über 200m Schmetterling (2:18,39 Min) und 200m Rücken (2:19,72 Min.). Ebenfalls über 3.000 Punkte erschwamm Valeria Nekrasov mit fünf Starts, darunter 1:11,53 Min über 100m Brust.  Auch die beiden Jüngsten im Team, Leni Amadasum und Ella Kleinert (beide Jahrgang 2011) leisteten mit insgesamt 8 Starts einen nicht unerheblichen Beitrag zum tollen Gesamtergebnis, genauso wie Neuzugang Laetitia Bouc mit 4 Starts, darunter 1500m Freistil in 18:28,01 Min und unsere Mittelstrecken-Spezialistin Isabelle Zoe Brauns die über 200m (2:10,08 Min) und 400m Freistil (4:38,29 Min) an den Start ging.

 

Die Prominenz ließ es sich nicht nehmen, diesen schwimmsportlichen Höhepunkt des Jahres im Langwasserbad zu verfolgen. So war Oberbürgermeister Markus König ebenso dabei wie der FCN Aufsichtsratsvorsitzender Peter Meier und Aufsichtsrätin Sandra Hummel. Von unserem Partner Immowelt waren Personalchefin Julia Weber sowie Christian Lang mit am Beckenrand. Sie alle erlebten erstmals, welche Spannung und Atmosphäre Schwimmsport auf diesem Niveau bieten kann.

 

Eines lässt sich aber zusammenfassend schon jetzt sagen. Nach dem Abstieg der Damen der Stadtwerke München aus Liga 1 stellt der Club das einzige Erstliga-Team in Bayern und kann sich nun auch offiziell als der erfolgreichste Schwimmverein Bayerns bezeichnen. Ob das in absehbarer Zeit ausreicht, um als Bundesstützpunkt aufgewertet werden, wird sich zeigen.

 

Ohne unsere Kampfrichter, Helfer und das gesamte Organisationsteam hätten wir die Veranstaltung als Ausrichter nicht so professionell meistern können. Daher geht unser herzlicher Dank an all diejenigen, die an diesem Tag rund ums Becken und hinter den Kulissen dafür gesorgt haben, dass der Club auch als erstklassiger Ausrichter bei unseren Gästen in Erinnerung bleibt.

Die Bundesliga Aufsteiger – untere Reihe von links: Nico Basten, Robin Lienhart, Lorenz Beck, Caspar Wilke, Jeremias Pock, Felix Berling, Martin Spörlein (verdeckt), Alexander Giesbrecht, obere Reihe: Felix Brandner, Jonathan Koepnick und Taliso Engel
Die schnellste Damen Mannschaft der 2. Bundesliga Süd kommt vom Club
Taliso Engel vor dem Start über 50m Brust
Caspar-Julius Wilke - sein Metier sind u.a. die 400m Lagen
Jeremias Pock - verleiht sich gerade Flügel ...
Zwei Sprint-Asse unter sich - Felix Berling und Martin Spörlein

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